Definition Ausweichanschlussstelle im Bahnbetrieb
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Definitionen im Bahnbetrieb
Ausweichanschlussstellen sind Bahnanlagen der freien Strecke, wo Züge ein angeschlossenes Gleis als Rangierfahrt befahren können.
Anschlussstellen bei denen die Blockstrecke für einen anderen Zug freigegeben wird.
Was ist eine Ausweichanschlussstelle?
Wenn die Fahrt auf der freien Strecke durch eine Weiche in eine andere Strecke übergeht, die zu einem Gelände oder einem Gebäude führt das selbst nicht zur Eisenbahninfrastruktur gehört, spricht man von einer Anschlussstelle.
Wenn diese Anschlussstelle eine Flankenschutzeinrichtung (wie eine Weiche oder eine Gleissperre) besitzt, dann ist sie eine Ausweichanschlussstelle (Awanst).
Durch die Flankenschutzeinrichtung "weicht" das Fahrzeug in der Anschlussstelle in Gefahrensituationen anderen Zügen der freien Strecke "aus", deshalb "Ausweich"-Anschlussstelle.
Die Anschlussweiche (W1 im Abbildung) ist das Bindeglied zwischen DB Netz und nichtöffentlichem Gleisnetz und ist in der Regel ortsgestellt (durch das Rangierpersonal an Ort und Stelle umgestellt) und verschlossen.
Eine Fahrt vom Bahnhof (Bf) zur Anschlussstelle (Anst) wird als Sperrfahrt (Sperrf) durchgeführt und wird beim Befahren des Anschlussgleises zur Rangierfahrt (Rf).
Um die Weichen umzustellen benötigt man einen Schlüssel, der durch eine elektrische Schlüsselsperre festgehalten wird. Diese befindet sich in Signalabhängigkeit.
Zugfahrt in die Ausweichanschlussstelle
Wenn ein Zug in die Ausweichanschlussstelle fahren will, stellt der Fahrdienstleiter die Fahrstraße zur Anschlussstelle. Die Sperrfahrt fährt bis vor die Anschlussweiche W1, dort steigt der Triebfahrzeugführer aus und geht zum Schlüsselkasten in dem sich die Schlüsselsperre befindet.
Nachdem der Fahrdienstleiter die Fahrstraße gestellt hat, kann nun der Triebfahrzeugführer durch einen Tastendruck die Schlüsselfreigabe bestätigen und den Weichenschlüssel entnehmen.
Dieser Weichenschlüssel ist für die Entriegelung der Schutzweiche W2 bestimmt. Durch die Entriegelung kann die Weiche W2 umgestellt werden (zur Fahrt nach rechts) und ein weiterer Weichenschlüssel für Weiche W1 freigegeben werden. Der Triebfahrzeugführer kann nun die Anschlussweiche W1 (zur Fahrt nach rechts) umstellen und die Fahrzeuge können in die Anschlussstelle fahren.
Wenn sich die Fahrzeuge in der Anschlussstelle hinter der Schutzweiche W2 befinden bringt der Triebfahrzeugführer die Anschlussweiche W1 in die Grundstellung (zur Fahrt nach links) und verschliesst diese. Durch den freigegebenen Weichenschlüssel bringt er die Schutzweiche W2 in die Grundstellung (zur Fahrt nach links) und verschliesst diese.
Dadurch wird auch der Weichenschlüssel für die Schlüsselsperre freigegeben und kann wieder in die Schlüsselsperre gesteckt werden. Erst jetzt sieht der Fahrdienstleiter im Stellwerk, dass der Schlüssel wieder in Endposition ist und kann nun das Streckengleis für andere Zugfahrten freigeben.
Die Begriffe und Definitionen im Bahnbetrieb für Fahrdienstleiter (Fdl)
Bei den deutschen Eisenbahnen gibt es einige Begriffe und dessen Definitionen was ein Fahrdientleiter wissen sollten für eine reibungslose Kommunikation
Quelle: Richtlinie 408.0101A01