Was ist eine Anschlussstelle bei der Deutschen Bahn?


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Definitionen im Bahnbetrieb
Eine Anschlussstelle (Awanst) ist ein Betriebspunkt, an dem ein Gleisanschluss für ein bestimmtes Unternehmen (z. B. ein Werk, ein Industriegebiet oder ein Lager) vom öffentlichen Bahnnetz abzweigt. Sie dient dazu, Güterzüge oder einzelne Wagen in ein Werk oder eine Firma zu bringen und von dort abzuholen.
Wichtige Merkmale:
Die Anschlussstelle liegt außerhalb eines Bahnhofs, meist auf freier Strecke.
Sie ist nicht durch eine Zugmeldestelle gesichert, im Gegensatz zu Abzweigstellen oder Bahnhöfen.
Der Verkehr dorthin wird meist im Rangierbetrieb durchgeführt, also ohne reguläre Zugfahrt im engeren Sinne.
Anschlussstellen werden in Betriebsstellenverzeichnissen mit dem Kürzel "Awanst" geführt.
Beispiel:
Eine Chemiefabrik hat einen Gleisanschluss, um Rohstoffe per Güterzug zu bekommen. Die Stelle, an der dieses Anschlussgleis von der Hauptstrecke abzweigt, ist dann die Anschlussstelle.
Ein Beispiel für eine Anschlussstelle bei der Deutschen Bahn ist die des STEAG-Heizkraftwerks Herne im Stadtteil Baukau. Diese Anschlussstelle dient der Anlieferung von Steinkohle, die für den Betrieb des Kraftwerks benötigt wird.
Lokale Besonderheiten:
Rhein-Herne-Kanal: Das Kraftwerk liegt direkt am Rhein-Herne-Kanal, über den ein Großteil der Steinkohle per Schiff angeliefert wird.
Wanne-Herner Eisenbahn und Hafen GmbH (WHE): Dieses lokale Eisenbahnunternehmen betreibt die Anschlussgleise und ist für den Weitertransport der Kohle vom Hafen zum Kraftwerk verantwortlich.
Baukau: Der Stadtteil Baukau ist Standort des Kraftwerks und somit ein zentraler Punkt für die Energieversorgung in der Region.
Diese Infrastruktur ermöglicht es dem STEAG-Heizkraftwerk Herne, effizient mit Steinkohle versorgt zu werden und somit Strom und Fernwärme für die Region zu produzieren.